Es gibt zwei Grundsätze im Judo, die verhindern, dass ein Kampf ein reiner Kräftevergleich ist: Jede Technik oder jede Bewegung die ein Judo- Sportler macht soll die größtmögliche Wirkung erzielen.
Beispiel: Ein kleiner Judo- Sportler kämpft gegen eine größeren und stärkeren. Stehen sich beide im Kampf gegenüber kann der kleine Judoka den großen trotzdem besiegen, indem er ihn zum Beispiel durch Gleichgewichtbrechen wirft (Siegen durch Nachgeben).
Die zweite Funktion des Judo grenzt es noch deutlicher von einem reinen Zweikampfsport ab. Man bezeichnet Judo oft als eine Art "Erziehungssystem" oder als das "moralische Prinzip vom gegenseitigen Helfen und Verstehen".
Beispiel: Man übt Judo- Techniken immer mit einem Partner, nicht mit einem Gegner. Dieser Partner soll einem die Fehler, welche man beim Üben macht mitteilen und dem Partner helfen sich zu verbessern.
Als der Judo- Sport von Jigaro Kano geschaffen wurde, wollte dieser im Wesentlichen erreichen, dass der Körper durch den Sport trainiert wird, und somit durch Ausbildung aller Muskeln in Form gebracht und erhalten werden kann. Er wollte außerdem, dass sein Sport von jedem Geschlecht in jedem erdenklichen Alter ausgeführt werden kann. Ein weiteres Ziel war die geistigen Fähigkeiten der Judo- Schüler aus- und weiterzubilden. Regelmäßiges Training fördert die Entwicklung der Einbildungskraft, des logischen Denkens und der Urteilskraft und trägt dazu bei, dass ein ausgeglichenes Persönlichkeitsbild geschaffen wird.
1905 eröffnete Erich Rahn die erste Judo- Schule in Berlin. 15 Jahre später gründete er zusammen mit Alfred Rhode den ersten deutschen Judo- Club. Die Zahl der deutschen Judoka stieg bis 1969 auf 90 000. Heute gibt es in Deutschland ca. 200 000 Judoka in 18 Landesvereinen.